Wenn du so weich federn willst, wie eine DS in den 60ern gefedert hat und auf Originalität Wert legst, wirst du irgendwann nicht umhinkommen, geschraubte Federkugeln zu restaurieren (oder restaurieren zu lassen). Die im Tausch nach Aufarbeitung angebotenen Kugeln entsprechen meist nur bescheidenen Ansprüchen des Finishs und über die eingebauten Membrane und den Fülldruck hat man keinen Einfluß.
Hier ein Bildbericht so einer Aktion, als ich 2005 mit Horst 13 Kugeln aufgearbeitet hatte (13 deshalb: 8x LHM, 4x LHS und 1x LHS Speicherkugel), ergänzende Worte, wo die Bilder nicht für sich selbst sprechen...
Nach 10 Jahren hatte ich allerdings auf einer vorderen Federkugel (ursprünglicher Fülldruck 75 Bar, "extraweich") einen totalen internen Druckverlust, die anderen hatten nur wenige bar verloren. Die Sache passierte natürlich weit weg von zuhause, nämlich in Frankreich, wo es inzwischen sogar sehr schwierig war, überhaupt eine Federkugel, egal welchen Drucks und welcher Größe, vom passenden Stoßdämpfer ganz zu schweigen, aufzutreiben. Es hatte über 30°, lange Autobahnfahrten mit voll beladener DS, das ist schon eine hohe Belastung, und der Druck in den Kugeln vorne entsprechend der Temperatur und erhöhtem Gewichts ziemlich hoch. Ich bin dann mit irgendeiner grauen LDS-"Kugel" (kugelförmig war sie ja nicht) heimgefahren. Die Ursache des Druckverlustes scheint die schlechte Maßhaltigkeit der Nachfertigungsmembrane zu sein: am Bund eine Spur zu dünn und wesentlich härter als die originalen Gummimembrane, tendieren die durchsichtigen Kunststoffmembrane am Ort der Verschraubung das Gas von der oberen in die untere Kammer durchzulassen, nämlich irgendwann ganz plötzlich alles auf einmal. Die wahrscheinlich beste Möglichkeit dies zu beheben (es ist schon bei vielen Kugeln aufgetreten) wird wohl sein, den Anschlag der Verschraubung um ein paar 10tel abzudrehen und dadurch ein tieferes Zuschrauben zu ermöglichen. Oder zusätzlich flüssig dichten - davon aber später.
Fotos: J. Palden, D. Messerschmiedt
Gutes Werkzeug hilft ungemein!
LHM-Membrane können sich nach 20, 30 Jahren auflösen...
...oder sie reißen ein, hier LHS-Membrane
nach dem Säurebad
die meist vorhanden groben "Schnitzer" von Stemmeisen o.ä. werden ausgeschweißt...
...anschließend weichgeglüht...
...und abgedreht
Ich habe auch die Ventile rundgedreht, das gefällt mir besser als der Sechskant. Zwar kann ich auch ventillos füllen, der große Vorteil der Ventile ist aber die Möglichkeit, am Auto (auch hinten!) den Druck überprüfen und ggf. nachzufüllen zu können, ohne den Stickstoff auszulassen. Dies sind die ersten Ventile, die auf den Markt kamen, es folgten einige andere, inzwischen sind die Ventile der italienischen Firma Tecnosir quasi Stand der Technik.
Wenn man bedenkt, dass die DS schon 1955 Stoßdämpfer hatte, die eigentlich einstellbar sind....
Alle verwendeten spezifischen Geräte und Werkzeuge sind Eigenbau
Einbrennen des PU 2K Lackes, der von LHS icht angegriffen wird
So schön werden die bunten Ringerln natürlich auch nur auf der Drehbank
Und irgend etwas am Auto muß ja glänzen - original war aber ein relativ matter Lack.