Martin Riegler

Autobegeistert und LHM im Blut, seit ich denken kann.

Meine besondere Zuneigung gilt dem GSA, eines der wohl meistunterschätzten Modelle der Automobilgeschichte.

Vorbelastet durchs Elternhaus - mehrere 2CV, GS und CX - wurde mein erstes Traumauto ein wunderschöner, aber bereits zum Kaufzeitpunkt nahtoter GSA Club Break, siehe Profilbild oben.

Geschockt von der grausamen Realität aus Korrosion und Ölverlust traute ich mich danach lange nicht mehr über die Marke drüber, bis dann irgendwann ein neuer Xantia, gefolgt von einem gebrauchten XM angeschafft wurde. Beides eher aus Sentimentalität, denn aus Überzeugung. Irgendwie konnte ich lange nicht wahrhaben, daß es mit Citroën, so wie mir die Marke vorschwebte (sic!), schon lange vorbei war.

Vorbei wars danach auch mit dem eigenen Doppelwinkel. Die Mitgliedschaft in einem Citroënclub überzeugte mich, daß ich (noch) nicht bereit für einen Oldtimer war, obwohl DS und GSA sehr lockten, ganz zu schweigen vom argen SM.

Autos waren für mich schon immer mehr Spielzeug als Transportmittel und so habe ich mich im Lauf der Jahre zum kompletten Autoverweigerer entwickelt, der nunmehr bereits seit einiger Zeit kein eigenes Auto mehr besitzt und alles zu Fuß, per Fahrrad, mit Öffis oder - sehr selten - per Carsharing erledigt.

Das schafft Platz in der Garage, Spielraum im Börsl und die nötige Gelassenheit für die Unwägbarkeiten des Oldtimerbesitzes.

Wenn dann plötzlich ein tatsächlich rostfreier GSA in ungeschweisstem Originalzustand angeboten wird und sich beinahe zeitgleich ein sehr guter Freund aus dem Sportleben als Betreiber einer hochqualifizierten Oldtimerwerkstatt entpuppt, dann heisst es: Jetzt oder nie.

Ich schlug zu und schätzte mich sehr glücklich, eine Restaurationsbasis in solch hervorragendem, geradezu einmaligen Zustand gefunden zu haben. In all den Jahrzehnten mehr oder weniger intensiver Marktbeobachtung war mir sowas noch nicht untergekommen. Zumindest nicht hier im kleinen Österreich, ganz in meiner Nähe.

Keine 2 Wochen nach dem Kauf dann ein Inserat für einen GS Club mit nur 26.500 km und angeblich perfektem Neuwagen-Auslieferungszustand. Wenn sich solch eine Ansage nach eingehender Prüfung als zutreffend herausstellt, hm, was soll man da machen?

Sich ein Herz nehmen und erneut zuschlagen, auch wenn man keine Ahnung hat, was man mit dem ungeplanten Zweitauto anfangen soll.

Somit besitze ich heute zwei G-Modelle und schätze mich darob als echter Glückspilz.